Klopfers Blog

Ich könnte mal wieder einen Blogeintrag schreiben. Dann mach ich das doch mal.
Ich warte schon seit Wochen auf einen Aktivierungscode für BoD, damit ich das Buch in Druck geben kann. Bisher Fehlanzeige, also wird sich das Buch wohl noch weiter verzögern. Und da BoD die Preise für Autorenexemplare erhöht hat, sind 13,80€ nun auch nicht mehr machbar, weil ich pro Exemplar über 14 Euro zahlen müsste, wenn die Bestellmenge nicht für einen Mengenrabatt ausreicht. Grmpf. Eventuell setz ich noch einen Text mehr rein, um zumindest ein wenig für den höheren Preis zu entschädigen.

Ich hatte mich ja letztens über Galileo amüsiert, weil der Sprecher die Aussprache von Slubice verbaselt hatte. Gestern war wieder so ein Moment. RTL hatte irgendwelche Nasen nach Japan geschickt, um (vermutlich in Vorbereitung auf den Formel-1-Grand-Prix) zu zeigen, wie verrückt diese Japaner sind. Natürlich durfte da auch eine Erwähnung der Punk-Gothic-Szene in Harajuku nicht fehlen. Aus irgendeinem Grund war der Sprecher des Beitrags allerdings der Meinung, Harajuku würde die Leute direkt bezeichnen und nicht etwa einen Ort. Aus einem anderen unerfindlichen Grund sprach er Harajuku auch vollkommen falsch aus: Haraayukooo oder so ähnlich. Den Fehler mit dem ju (wird etwa wie der Anfang von Dschungel ausgesprochen) kann ich als Deutscher noch irgendwie nachvollziehen, dass Nicht-Japaner das ra kaum korrekt aussprechen können ebenfalls, aber woher kommt der Drang, an den unmöglichsten Stellen die Vokale zu verlängern, auch wenn nichts im geschriebenen Wort darauf hinweist? Soll das möglichst fremdländisch klingen? Das fällt auch immer auf, wenn im Fernsehen Leute von Karateeeeeee sprechen. Oder (seltener) von Karaokeeeee. Sushiiii habe ich auch schon vernommen. Schrecklich.

Manche Leute haben ein wahnsinniges Glück: Der Brite Terence Fitzgerald mampfte einen Mars-Schokoriegel und biss auf einen Goldzahn. Er beschwerte sich bei der Herstellerfirma, die allerdings wollte zunächst die zahnärztlichen Unterlagen des Mannes sehen, um sicher zu gehen, dass er nicht einfach seinen eigenen Zahn im Riegel gefunden hat. Der Opa hat allerdings noch alle Beißer - vermutlich weil er nicht zu energisch Schokoriegel mit hartem Inhalt isst.

Sachen gibt's... In Israel wurde kürzlich eine Gruppe Neo-Nazis festgenommen. Die acht Verdächtigen im Alter zwischen 16 und 21 stammen aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion und sind mit ihren Familien dank der Rückkehrregel nach Israel eingewandert, wonach mindestens ein Großelternteil jüdisch sein muss. Die Gruppe, die auch Synagogen mit Hakenkreuzen und dem Namen "Adolf Hitler" beschmierte, attackierte besonders Ausländer, Schwule und Juden. Das mit den Ausländern und den Juden hätten die auch einfacher haben können, indem die sich selbst gegenseitig verdroschen hätten...

Auch wenn's cool aussieht: Pistolen steckt man nicht in den Hosenbund, sondern in eigene Halfter. Das hat nun auch ein 17jähriger in Pittsburgh gelernt. Er stand in der Warteschlange am McDonald's und fummelte an seiner Wumme herum, die er sich lässig in die Hose gesteckt hatte. Dabei schoss er sich mal eben ins Bein. Er kam ins Krankenhaus und ist in guter Verfassung, hat aber nun eine Anzeige wegen illegalen Waffenbesitzes am Hals.

Apple liebt es, in meinem Weblog vorzukommen: Die neuen iPods lassen sich nur noch durch die iTunes-Software mit Musik und Videos befüllen. Damit sind die stilvollen Geräte z.B. für Linux-User total nutzlos, denn iTunes gibt es bisher für Linux nicht. Jeder pissige MP3-Player, den man für dreifuffzig nachgeschmissen kriegt, meldet sich einfach als Wechseldatenträger beim Betriebssystem an und kann so mit Musikdateien beladen werden, aber Apple ist sich zu fein dafür. Dazu muss man sagen: Ich hatte iTunes mal bei mir installiert, und das war schwerfällig, langsam und drängte sich zu sehr in meine Taskleiste. Ganz deutlich: Ich hasse iTunes. Ich vermute, Apple möchte die Leute mehr zu iTunes zwingen, um so auch die Versuchung für den Einkauf im iTunes-Music-Store zu forcieren, aber wahrscheinlich vergrault Apple damit nur Kunden. Andere Hersteller haben auch hübsche Mediaplayer.

Initiativen gegen die Verblödung der Jugend gibt es ja so einige, aber ein Laden der amerikanischen Gamestop-Kette versuchte eine ganz neue Lösung: Der Manager des Ladens verweigerte den Verkauf von Videospielen an dusslige Kinder. Nur wenn ein begleitender Erwachsener dem Kind gute Schulnoten bestätigte, gab es die begehrte Spielware. Die Geschäftsführung von Gamestop war indes nicht so begeistert von den Verkaufsmethoden des Ladenmanagers und suspendierte ihn. Wenn in Deutschland ein Laden nichts mehr an Idioten verkaufen würde, wäre er vermutlich nach spätestens einer Woche pleite.

Als Studienversager weiß ich, wie schlimm das Gefühl ist, seine Eltern zu enttäuschen. Der Lösungsansatz, den der 16jährige Jacob Brighton aus Fort Pierce in Florida fand, ist aber eindeutig der falsche Weg. Der Junge hatte ebenfalls das Gefühl, seine Eltern zu enttäuschen, weil er keinen Job hatte, Drogen konsumierte und die Interessen seines Vaters nicht teilte. Um dieses drängende Gefühl loszuwerden, erschoss er seine Eltern. Der Knabe plädiert auf "nicht schuldig", aber ich glaube, die Geschworenen werden sein Motiv nicht so wohlwollend als mildernden Umstand annehmen.

Verfassungsfeinde, die auf die Verfassung einen Amtseid geleistet haben - so etwas hatten wir schon öfters, und es ging gar nicht gut. Sollte eigentlich eine Warnung sein, aber anscheinend ist ein Rechtsstaat grad einfach nicht in Mode. So hat Schäuble wieder enormen Unsinn über die Bedrohungslage durch nukleare Waffen von sich gegeben, um die Panik in der Bevölkerung zu steigern und mehr Unterstützung für seine irren Spitzelpläne zu finden. Vermutlich redet Schäuble von "schmutzigen Bomben" (ohne ausdrücklich darauf hinzuweisen, weil er will, dass das Volk Assoziationen zu echten Atomwaffen bekommt). Schmutzige Bomben bestehen aus Sprengstoff, der radioaktiven Staub in der Gegend verteilt. Diese Dinger sind recht einfach zu bauen, haben aber laut echten Experten für Katastrophenschutz eine nur begrenzte gesundheitliche Wirkung und sind eigentlich eher zur Panikmache geeignet. Genau die Panik macht unser Innenminister gerade mit seinen Äußerungen. Lustigerweise kommt "Terrorismus" vom lateinischen Wort "terrere" - in Schrecken versetzen. Deswegen bedrohen islamische Terroristen auch nicht direkt unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Terroristen bringen ein paar Leute um und verbreiten damit Angst. Wenn die Angst dann dazu führt, dass die Bürger ihre Freiheiten aufgeben für einen faschistoiden Überwachungsstaat, dann haben die Terroristen gewonnen. Schäuble ist ein guter Freund des Terrorismus. Er ist sein Erfüllungsgehilfe.
Und dabei hat er jetzt auch die Unterstützung von seinem Parteikollegen und Verteidigungsminister Franz Josef Jung. Jung möchte gerne entführte Passagierflugzeuge abschießen lassen. Eigentlich möchte er das nicht nur, er hat sogar angekündigt, dass er genau das tun wird, wenn die Situation eintrifft. Dummerweise hat das Bundesverfassungsgericht mit Hinweis auf den unveränderbaren Artikel 1 des Grundgesetzes solche Abschüsse verboten. Deswegen hat Jung gesagt, er würde nach dem "Recht des übergesetzlichen Notstands" agieren. Ein Recht über dem Gesetz kann schon begrifflich gar nicht existieren, tatsächlich will unser Verteidigungsminister (und Rechtsanwalt!) auf die Verfassung scheißen. Der Verband der Jetpiloten und der Bundeswehrverband haben nun schon zur Verweigerung eines solchen Abschussbefehls aufgerufen - tatsächlich sind Soldaten sogar verpflichtet, rechtswidrige Befehle zu verweigern (eine wichtige Lehre aus unserer unrühmlichen Vergangenheit). Ein Abschuss entführter Passagiermaschinen ist sowieso ein recht sinnloses Szenario. Zunächst die Entführung: Wer würde sich nach dem 11. September noch entführen lassen? Die Cockpittüren sind auch verschlossen, es ist also gar nicht so leicht, als Terrorist ans Steuer zu kommen. Dummerweise sind Terroristen bisher auch nicht verpflichtet, das Ziel ihrer Aktion im Voraus an die Flugsicherung zu melden - ob also ein entführtes Flugzeug wirklich als Waffe benutzt werden soll oder einfach nur auf einem anderen Flughafen landen soll, bleibt vorerst ein Rätsel. Sollten Terroristen ein Ziel in einer großen Stadt treffen wollen, würden sie wohl ein Flugzeug benutzen, welches auf dem Weg zu dieser Stadt ist, um in den letzten Minuten die Kontrolle zu übernehmen. Berlin ist groß, aber man könnte binnen weniger Minuten von der geplanten Flugroute abweichen und in den Reichstag fliegen. In diesen vier bis fünf Minuten müsste also verifiziert werden, dass das Flugzeug entführt wurde, dass es ein Ziel in der Innenstadt zerstören will, dass ein Abschuss über dicht besiedeltem Gebiet weniger Opfer fordern würde als es einfach in den Reichstag oder ein Hochhaus fliegen zu lassen, und dann müsste auch noch ein Kampfflugzeug der Alarmrotte aufsteigen und die vielen Kilometer bis Berlin fliegen. Unmöglich. Ähnlich bei einem Anflug auf ein Atomkraftwerk: Wenn man die Zeit hat, um das AKW als Ziel zu erkennen, kann man es auch vom Netz nehmen, den Reaktor runterfahren und den Komplex vernebeln, um ein genaues Zielen zu erschweren (das sind bereits vorhandene Sicherheitsmaßnahmen!), und den Treffer einfach riskieren. AKWs sind stabil gebaut, die vertragen einen kräftigen Wumms.
Wirklich bedenklich ist aber, dass sich immer mehr Minister öffentlich gegen die Verfassung stellen. Jung verstößt mit seiner Ankündigung gegen §89 des StGB und gehört eigentlich in den Knast. Aber solange es so viele Leute gibt, die die irrationale Panikmache begierig fressen, befinden wir uns weiter auf dem Weg in einen faschistoiden Staat.

Kleiner sinnloser Fakt: Die Erde ist im Januar der Sonne am nächsten (etwa 147 Millionen Kilometer Entfernung), im Juli ist sie am weitesten von der Sonne entfernt (152 Millionen Kilometer).

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Heute gibt's zwei Einträge

Veröffentlicht am 16. Januar 2007 um 22:40 Uhr in der Kategorie "Meine Sicht der Welt"
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Wie kann man Klopfers Web unterstützen?

Text veröffentlicht im November 2017
Klopfer erzählt, wie man helfen kann, Klopfers Web zu erhalten und besser zu machen - sowohl ohne als auch mit Geldeinsatz. [mehr]

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