Klopfers Blog

Tja, wer hätte das gedacht? Karl-Theodor zu Hegemann hat bei seiner Doktorarbeit einige Absätze nahezu wortwörtlich von anderen Texten abgeschrieben und nicht beachtet, dass er dort die Quellen hätte angeben müssen. Die Uni Bayreuth sucht jetzt verzweifelt nach Möglichkeiten, ihr Gesicht zu wahren, ohne dem Freiherrn ernsthafte Konsequenzen wie etwa die Aberkennung des Doktortitels oder die Herabstufung seiner "summa cum laude"-Note angedeihen zu lassen.

Überall springen jetzt natürlich auch die Guttenberg-Fans hervor, die so tun, als hätte es irgendwas zu bedeuten, dass die Professoren, die das Plagiat entdeckt haben, politisch eher dem linken Spektrum zuzuordnen sind. Na und? Die Linken sind doch trotzdem nicht schuld daran, dass Guttenberg abgeschrieben hat.

Jedem Studenten wird im ersten Semester an der Uni eingeimpft, dass er in wissenschaftlichen Arbeiten fremde Ideen entsprechend als Zitat zu kennzeichnen hat, egal ob er sie wortgleich übernimmt oder nur zusammenfasst. Wenn der Student das bei einer Arbeit unterlässt, kann er nicht nur durch den Kurs rasseln, sondern sogar exmatrikuliert werden. Nicht umsonst muss mit jeder Arbeit, die eingereicht wird, eine eidesstattliche Erklärung abgegeben werden, dass man nicht irgendwo abgepinnt hat. Auch Guttenberg wird seiner Doktorarbeit so etwas beigelegt haben.
Wenn er damit trotzdem durchkommt, mit welcher Begründung können die Professoren an der Universität Bayreuth dann noch von ihren Studenten Ehrlichkeit verlangen? Die könnten sich dann nämlich darauf berufen, dass das Abschreiben von ein paar Absätzen aus fremden Texten tolerierbar wäre - erst recht, wenn es sich nicht um eine Dissertation, sondern um eine Bachelorarbeit handelt. Egal wie es ausgeht: Die Professoren werden Druck kriegen, entweder von der Politik oder von ihren Studenten.


Kommen wir nun zu etwas völlig anderem: Wer ein "Böses Hasi!" bestellt hat und erst in den kommenden Tagen eine Zahlungsbestätigung bekommt, muss eventuell wieder ein paar Tage auf den Versand warten, bis ich neue Exemplare bekommen habe. Die letzten vorrätigen Exemplare hab ich nämlich gerade verpackt. Die neuen Bücher sind aber noch ausreichend vorhanden.

Mehr zu lesen:

Thumbnail

Schrecklich...

Veröffentlicht am 06. Januar 2009 um 18:58 Uhr in der Kategorie "Belanglose Gedanken"
Dieser Eintrag wurde bisher 36 Mal kommentiert.
Thumbnail

Wie kann man Klopfers Web unterstützen?

Text veröffentlicht im November 2017
Klopfer erzählt, wie man helfen kann, Klopfers Web zu erhalten und besser zu machen - sowohl ohne als auch mit Geldeinsatz. [mehr]

telli
Kommentar melden Link zum Kommentar

Surprise, surprise....

die größte Personen-und Führerkult- Ikone der CSU seit FJS war also schon zu Unizeiten ein totaler Blender.

Dabei ist es egal, ob er zu blöd war, Zitate zu kennzeichnen, oder zu faul, seine Arbeit selbst zu leisten: Mit diesem Regelverstoß ist er eindeutig durchgerasselt.

Mal sehen, ob auch in diesem Fall manche vor dem Gesetz gleicher sind als andere.

0
Geschrieben am
Saya
Kommentar melden Link zum Kommentar

Das gibts doch nicht...der erbescheißt sich seinen Doktortitel und andere müssen dafür schuften und rasseln vlt trotzdem durch??? Arschloch.

0
Geschrieben am
Leo Hammer
Kommentar melden Link zum Kommentar

also wenn es nur ein oder 2 Absätze gewesen wären, dann würd ich sagen: Wen störts? Aber der feine Herr von und zu Münchhausen hat ja Seitenwiese abgeschrieben, aber ich wette das er da nurn Klapps auf die Finger bekommt und hofft das da recht bald Gras drüber wächst, weil man es sich ja nicht mit der CSU verscherzen will, die in Bayern ja schon fast soviel Einfluss hat wie die katholische Kirche. Darum wird ihm dann wahrschinlich aus der 1+ ne 1- gemacht und voila die welt is wieder in Ordnung

0
Geschrieben am
Hans-Peter
Kommentar melden Link zum Kommentar

jaja, auf einmal wird Kritik geübt wink.gif :

"Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt wies die Plagiatsvorwürfe gegen Minister Karl-Theodor zu Guttenberg als "ungehörig" zurück. "Da steckt eine Kampagne dahinter", sagte er."
- aus dem Spiegel-Artikel

0
Geschrieben am
Nogual
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Hans-Peter: Danke, dass du das aufgedeckt hast. Und uns macht Klopfer immer vor, er wäre ein armer Student. Aber in Wirklichkeit ist er ein Parteigänger vom Guttenberg und wahrscheinlich V-Mann in der Terrorzelle "Internetuser"!
Das sind ja Enthüllungen! Wahrscheinlich ist in den Büchern irgendwo ein Mikro, eine Kamera und ein Ortungschip eingebaut, um die Terrorgefahr durch die Leser hier abzuwenden. Ein teuflischer Plan!

@ Guttenberg:
Ich gehe mal stark davon aus, dass er eine Rüge erhält und in der nächsten Auflage seine Quellenangaben verbessert. Das wird wohl das schlimmste Szenario werden. Als würden Unis so etwas wie Rückgrat haben...
Dabei sollen einige der "Zitate" ja nichtmal dazu verwendet worden sein, um etwas zu erläutern oder exemplarisch aufzuzeigen, sondern ersetzen sozusagen eigene Schlussfolgerungen. Sollte das wirklich so sein, würde es für jeden Normalsterblichen schwer, sich auf mangelnde Quellenangaben rauszureden. Das wäre eindeutiger Betrug. Aber nicht so bei unserem Heilsbringer KTzG.

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

Andere sind für das Abschreiben von Sätzen schon um einen Dr. ärmer gemacht worden. Plagiatismus ist etwas was normal in der wissenschaftlichen Welt sehr ungern gesehen wird. Wir müssen an der Uni Salzburg schon unsere normalen Hausübungen hochladen, ein Computer prüft die auf Zitate und wenn etwas Gelb ist (heißt verdächtig) müssen wir nachschauen, ob der Computer falsch lag oder wir.

Bei Seminararbeiten gilt darüberhinaus: Wer abschreibt ohne zu zitieren, kriegt ein Negativ. Also eine 5. Ohne Chance auf Wiederholung des Seminars. Dumm dann wenns ein Pflichtseminar ist. Es ist schließlich nichts negatives, zu zitieren, das macht die Arbeit nicht wertloser (sofern man nicht nur Zitate aneinanderpackt, sondern auch eigene Gedanken dazu formuliert, die Zitate in ein Gesamtbild einordnet usw.) Im Gegenteil, Nachprüfbarkeit (durch Angabe der Zitate) ist eine der Grundvoraussetzungen.

Wenn der Herr Graf von Münchbergen jetzt damit durchkommt... sollte man ihm mal Stefan Ritter auf den Pelz hetzen, der hat bei uns in Salzburg zwei Kommunikations-Absolventen mal eben den Dr. wegnehmen lassen.

Nebenbei gibts mittlerweile diese schöne Prüfsoftware glaub ich auch für den "Hausgebrauch". Sprich man kann doch als Doktorant vorher abchecken, ob alle Zitate richtig gesetzt sind. Denn diese "Aneignung fremden Wissens" geschieht oft durch versehentliches Vergessen eines Zitats, nicht aus purer Absicht (wer das aus Absicht macht, dem gehört eh der Doktortitel sofort entzogen, denn das ist unethisches Verhalten.)

0
Geschrieben am
WerWolle
Kommentar melden Link zum Kommentar

Die ganze Diskussion ist doch total Banane..

Ja, es ist gegen die Regeln!
Ja, er soll die Konzequenzen tragen!

Aber bitte.. dieses immer wieder gegenseitige Ausgenaushacken der Politiker..
Der Herr "Skandal-Aufdecker" der SPD sollte seine Schaffenskraft lieber in Themen stecken die unser Land vorwärts bringt !!!!!!!!!!

Und nein ich kann auch die CDU/CSU oder andere Parteien nicht (mehr) leiden!

POLITIK(ER)VERDROSSENHEIT ! VIVA LA REVOLUTION !

0
Geschrieben am
VayaConTioz
Kommentar melden Link zum Kommentar

Wie steht es eigentlich um die Absatzzahlen deiner Bücher?
Wieviele hast du von jeweils welchem bisher verkauft?^^

0
Geschrieben am
Jerry
Kommentar melden Link zum Kommentar

Dieser Mann hat es innerhalb von zwei Jahren geschafft, in seinen Ämtern praktisch nichts zustande zu bringen, und trotzdem fast konstant extrem beliebt zu sein. Angefangen mit der "Opel-Rettung" über die Aussage, die Bombardierung von Zivilisten sei angemessen, zu der Forderung, Wirtschaftskriege zu führen, dem Geniestreich der "freiwilligen Pflicht"... (und über die Verdienste seiner Frau will ich gar nicht erst reden).
Die größte Teflonweste seit Jürgen Möllemann.
In den letzten Monaten häuft sichs nun immer mehr. Bildtreues Handeln im Fall Gorch Fock, Waffenlieferungen an Indien, jetzt diese Geschichte.
Wenn da immer noch nichts kleben bleibt, und er sich weiterhin mit medialer Unterstützung beliebtgrinst, kapituliere ich komplett...

P.S.: Irgendwas gibt mir das unangenehme Gefühl, der bayrische Landtag könnte in den nächsten Tagen ein Eilgesetz bezüglich wissenschaftlichen Zitaten durch Adelige durchpeitschen...

P.P.S.: Bin trotzdem gespannt, wie sie in "quer" heut abend drauf rumhacken.

0
Geschrieben am
Davidoff
Kommentar melden Link zum Kommentar

Buhuuu, ich hab noch immer kein Packerl bekommen sad.gif

0
Geschrieben am
darthbane
Kommentar melden Link zum Kommentar

ach was, wenn der guttenberg von der front zurückkehrt, wird er seine legionen erstmal in berlin einmarschieren lassen, sozusagen den rubicon überqueren, und die macht an sich reißen und nachträglich seine untaten per gesetz als gesetzestreu deklarieren. schließlich tat er dies ja alles nur zum schutze des deutschen volkes.

0
Geschrieben am
Praeriebaer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Finds taktisch unklug immer die beliebtesten vorzuführen. Das gibt Merkel die Macht nochn paar Perioden Mehr im Amt zu bleiben und das Ansehen der Pülitik wid dermaßen schlecht, dass diese Jobs zukünftig durch immer schlimmere Vollpfosten gemacht werden.

Ein Mann des Volkes schummelt sich nunmal durchs Leben. Mit Ehrlichkeit gewinnen wir im internationalem Wettbewerb zukünftig keinen Blumenstrauß mehr. Kristina Schröder sollten wir besser auch in den Himmel loben, statt immer den Ast abzusägen auf dem wir sitzen.

Ich wähl Piraten, aber die werden wohl kaum jemals absolute Mehrheit bekomm...

0
Geschrieben am
Leif
Kommentar melden Link zum Kommentar

Raubkopierer sind Verbrecher, wie war das?^^
Sorgen machen muss sich Selbstverteidigungsminister Karl-Theodor Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf von und zu Guttenberg aber vermutlich nicht, selbst wenn ihm der Doktortitel aberkannt werden sollte (was ich für unwahrscheinlich halte) irgend ein Ehrendoktortitel wird ihm schon zugeschachert.

Ich werd auch Piraten wählen.

0
Geschrieben am
Nicht-so-wichtig
Kommentar melden Link zum Kommentar

Jap, die Piraten werdens richten.

0
Geschrieben am
Michael Schmidt
Kommentar melden Link zum Kommentar

Es wird wohl so sein, wie W.Lieb von den nachdenkseiten vermuitet, daß diese Arbeit durch Ghostwriter erledigt hat.
Denn er sitzt sit 2002 im Bundestag,mit diversen Funktionen in Ausschüssen in und außerhalb etc, da hat er wohl keine Zeit für eine eigenhändige Doktorarbeit gehabt.

0
Geschrieben am
Nudge
Kommentar melden Link zum Kommentar

Habe gerade einen Artikel gelesen, den ich gestern in einer anderen Tageszeitung fast identisch gefunden habe (über Nazi-Leaks). Der Autor ist derselbe. Fazit: Der "Strolch" hat bei sich abgeschrieben und zweimal Kohle bekommen. Es gibt aber keinen Verweis (Fußnote) auf seinen eigenen Artikel. Schuftig.

0
Geschrieben am
Heino
Kommentar melden Link zum Kommentar

Der Herr Guttenberg musste bestimmt nichts bei der Doktorarbeit beilegen... Der hat glaub ich nur eine Menge dazu geschummelt biggrin.gif

Aber ich finds amüsant wie sich jetzt alle drüber aufregen... total unnötig..

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Nudge: Schlimm oder... mom, da gibts nur was doofes, seine eigenen Texte in Zeitungen darf man ohne Zitate kopieren biggrin.gif Du darfst sogar fremde Zitate ohne das (Heinzelmann 2009, o.S.) und ohne Literaturangabe in einer Zeitung aufführen. Echt schlimm, diese Diskrepanz.

Nebenbei, das hier ist so dreister Copy-Paste: http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Seite_333-334 (als Beispiel), das würde auch unsere Unisoftware sofort erkennen. Die haben außer der Anpassung der Orthographie auf die neue Rechtschreibung ja nicht einmal den Wortlaut umgewandelt.

@Heino: Ich find sowas nicht unnötig. Sicher, so ne Doktorarbeit lesen eigentlich nur wenige Leute und gerade juristische Doktorarbeiten zum Verfassungsrecht gammeln zu hunderten in den Unis rum. Trotzdem gehört es zur guten Moral eines Wissenschaftlers und gerade eines Juristen, sich bei der Erstellung der Dissertation an Recht und Gesetz zu halten. Die Fälschung einer Doktorarbeit ist wie die Fälschung eines wichtigen Dokuments. Und willst du wen als BM haben, der Dokumente fälscht? Er kann froh sein, wenn der Plagiatsfall nicht seinen Dr. kostet, und dann hat er 15 Jahre lang umsonst studiert.

Was ich mich frage: Haben die in Bayreuth keine Software zum erkennen von Zitaten? Haben der Professor und der zweite Leser der Doktorarbeit von Guttenberg nicht genau nachgeschaut, wenn auf http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate schon 30 verschiedene Textstellen erscheinen?

Und auch "Ghostwriter" achten bei den Arbeiten auf korrekte Zitate. biggrin.gif

0
Geschrieben am
Bellerophon
Kommentar melden Link zum Kommentar

Geisteswissenschaftler...

Bei richtigen Wissenschaftlern passiert sowas eher selten. Versuche lassen sich ganz schlecht abschreiben...

0
Geschrieben am
Leo Hammer
Kommentar melden Link zum Kommentar

@VayaConTioz laut dem Westfälischen Anzeiger vom 17.02.2011 hat "sein" Werk eine Auflage von 400 Exemplaren und 250 wurden verkauft. Außerdem hat er ja wohl bei der NZZ und der Schweizer Zeitung am Sonntag geklaut und fast wortwörtlich einen Vortrag vom Lichtensteiner Institut aufgeschrieben und auch nicht gekennzeichnet, das der nicht von ihm stammt.

0
Geschrieben am
ein Scientist
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ganz ehrlich, wie will man denn bitte auf dem Gebiet was eigenes auf die Beine stellen. Versteh das irgendwie nicht...Vielleicht kann mir ja mal jemand erklären, was die geistige Herausforderung daran ist, zusammenzufassen, was irgenwer irgenwann mal zur Beziehung zwischen Amerika und Europa gesagt oder geschrieben hat. @Bellerphon: ganz richtig, einem Physiker würde sowas nie passieren, nichtmal einem theoretischen Physiker.

0
Geschrieben am
Micha Scmidt
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Sascha
Spbstverfreilich sollten auch Ghostwriter über Zitate verfügen können, aber so wie Gutenberg über seine eigene Doktorarbeit redete daß da vielleicht Fußnoten nicht stimmen, kennt er die Arbeit nicht. Am vernichtendsten für Ihn und die Uni ist aber eher die Bewertung, daß jeglich klare Ausformulierung einer These fehlen würden und daher Summa cum laude fehl am Platz ist.

0
Geschrieben am
Klopfer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Na okay, wie soll denn da auch eine These ausformuliert werden? Bei 1200 zugeschriebenen Zitaten und noch vielen anderen nicht gekennzeichneten Zitaten bleibt bei nur 475 Seiten schließlich kaum noch Raum für eigenen Text. wink.gif

0
Geschrieben am
Xeledon
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Scientist:
Das ist eben ein grundlegender Unterschied zwischen beispielsweise Natur- und Geisteswissenschaftlern. Während wir ersteren eben im Labor oder sonstwo forschen, um wirklich was neues zu entdecken und das dann veröffentlichen, geht es bei letzteren oftmals eben eher darum, bereits veröffentlichte Informationen zu sichten, zusammenzustellen und so in Beziehung zueinander zu setzen, dass man neue Erkenntnisse daraus ableiten kann. Wenn du mich fragst, dann kommt bei naturwissenschaftlichen Arbeiten im Durchschnitt was interessanteres bei rum, das aber in der Regel auch wieder keinen interessiert und nur relativ kleine Fortschritte für die Wissenschaft erzeugt. In den Geisteswissenschaften ist dagegen das meiste, was veröffentlicht wird, Mist, den man sich zu lesen selbst dann sparen kann, wenn man sich für das Thema eigentlich interessiert. Dafür gibt es geisteswissenschaftlich einige echte Perlen, die die meisten Naturwissenschaftler-Arbeiten im Hinblick auf den wissenschaftlichen Fortschritt für die Menschheit echt alt aussehen lassen. Aber das mag auch meine voreingenommene Meinung als Naturwissenschaftler sein, das darf man gerne auch anders sehen. Wichtig ist nur, dass man sich klar macht, dass die Anforderungen und Rahmenbedingungen einer naturwissenschaftlichen Promotion ganz anders sind als bei den Geisteswissenschaften und die deshalb auch nach anderen Kriterien bewertet werden müssen (ich spare mir hier sämtliche Lästereien über medizinische "Dissertationen", die mag man sich einfach dazudenken).

Gerade weil aber in einem Fach wie Jura die Dissertation zu einem großen Teil aus Zitaten besteht, muss man da genauestens darauf aufpassen, dass diese Zitate kenntlich gemacht und ordentlich aufgeführt werden, während die Bewertung des Zitierten eben durch die eigene Arbeit des Doktoranden erfolgen muss. Dabei dann auf Zitate zurückzugreifen, würde die Arbeit an sich sinnlos werden und den Doktortitel nicht rechtfertigen lassen. Wenn man Zitate noch dazu überhaupt nicht kenntlich macht, schießt das den Vogel ab. Zudem muss man sich vergegenwärtigen, was es bedeutet, wenn eine 475-Seiten-Arbeit mehr als 1000 durch Fußnoten gekennzeichnete Zitate enthält. Da bleibt dann an sich schonmal nicht mehr sooo viel an komplett selbstgeschriebenem Text übrig (was ich mitnichten schlimm finde). Ich würde mal ins Blaue raten, dass da im besten Fall vielleicht noch ein knappes Drittel an Selbstgeschriebenem bleibt. Und bei 150 Seiten fallen die bisher gefundenen Plagiat-Teile mengenmäßig dann doch relativ stark ins Gewicht.

Wenn man sich mal ein paar Passagen anguckt und mit den Original-Quellen vergleicht, wird einem auch schnell klar, dass hier nicht nur ein paar Anführungszeichen und Fußnoten vergessen wurden (auch wenn sich die Regierung aktuell große Mühe gibt, es auf diese Weise herabzuspielen), sondern dass sich hier jemand absichtlich mit fremden Federn schmückt. Ob das dann den Herrn Guttenberg selbst trifft oder einen etwaigen Ghostwriter, wird wohl kaum schlüssig nachzuweisen sein. Da angeblich einige der bemängelten Passagen einer Rede Guttenbergs entstammen, für deren Schreiben er wohl auch deutliche Hilfe vom Regierungsstab hatte, zeichnet sich bei mir ein mögliches Szenario ab, das aber bitte rein spekulativ und nicht von Insider-Infos gedeckt zu verstehen ist: Demnach könnte Herr Guttenberg einem Ghostwriter den Redentext zur Verfügung gestellt haben und ihn angewiesen haben, daraus die Arbeit zu erstellen. Denn anders kann ich mir ehrlich gesagt nichr recht vorstellen, dass er selbst oder ein Ghostwriter blöd genug gewesen sein könnte, so offensichtlich aus Zeitungsartikeln und anderen Quellen abzuschreiben. So dumm kann weder der eine noch der andere eigentlich sein, zumal ein mögliches öffentliches Interesse an Guttenbergs Person und damit auch seiner wissenschaftlichen Arbeit 2007 durchaus absehbar (ja, sogar schon vorhanden) war. Auch die Doktorarbeit unserer Bundeskanzlerin dürfte zu den wenigen Dissertationen zählen, die eine nennenswerte Zahl von Leuten jemals wieder gelesen hat - und womöglich sogar noch vollständig. Und das dürfte nicht nur an der wissenschaftlichen Qualität oder der Wichtigkeit des Themas liegen.

Letztlich gehe ich davon aus, dass Guttenberg trotz der ganzen Sache im Amt bleiben wird. Allerdings verliert er sein (in meinen Augen seit jeher völlig unberechtigtes) Saubermann-Image. In gewisser Weise (und Achtung, das ist eine persönliche Meinung, der gerne widersprochen werden darf!) kratzt die ganze Geschichte ganz ordentlich am Lack eines arroganten und selbstverliebten Lackaffen (ein Bild, in dem mich ein kurzer Blick in das Vorwort erwähnter Arbeit absolut bestätigt hat - wer solche Sätze fabriziert wie Karl-Theodor da, der ist entweder seit mehr als hundert Jahren tot oder ein versnobter arroganter Wichtigtuer). Mitleid kann ich mit dem Herrn nicht haben, trotzdem halte ich es nach momentanem Empfinden für übertrieben, ihn deshalb seines Amtes zu entheben. Insofern ist vieles, was an kritischen Äußerungen aus Oppositionskreisen gerade kommt, ziemlich überzogen - was auf der anderen Seite aber die Verfehlung des Herrn Guttenberg in keinster Weise schmälert. Seinen Doktortitel müsste er in meinen Augen definitiv und völlig zurecht aberkannt bekommen. Aber - und hier möchte ich mal Volker Rieble, Jura-Professor an der LMU München in einem Artikel (frei aber hoffentlich korrekt) zitieren, den ich heute auf Spiegel-Online (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,745872-3,00.html) gelesen habe: Ob das auch für einen beliebten CSU-Politiker an einer bayerischen Universität zutrifft, da bin ich mir nicht so sicher...

0
Geschrieben am
Raganos
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich möchte nur mal völlig überflüssigerweise anmerken, dass nicht JEDEM Studenten im ersten Semester eingeimpft wird, wie man eine Facharbeit zu schreiben hat biggrin.gif

0
Geschrieben am
David
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist, aber mir wurde das schon für meine Seminararbeit am Gymnasium gesagt.

@Gutti: Verzichte selbst auf deinen Doktortitel, sonst wird es nur schlimmer

@Anti-Gutti-Politiker: Wer von euch ohne Sünde ist werfe den ersten Stein. Die sollen mal ihre Arbeit machen und sich nicht auf sowas wie ne abgeschriebene Doktorarbeit stürzen, wir haben größere Probleme als Gutti.

0
Geschrieben am
Leo Hammer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Klopfer zu deinen Büchern, wenn ich die bestelle uind lieber mit paypal zahlen will, soll ich das dann bei der Bestellung dazuschreiben und du schickst mir dann deine paypal adresse, oder wie läuft das?

0
Geschrieben am
Dark Eldar
Kommentar melden Link zum Kommentar

Uff... da musste ich schlucken, zumal ich mir als Studentin sogar ein ganzes PFLICHTMODUL (... Bachelor halt) mit Ethik in der Naturwissenschaft und der wissenschaftlichen Arbeit antun musste.

Wundert mich nicht, dass derartige Missstände auftauchen, es sind sogar schon Fälle bekannt, bei denen Leute ihre Dissertationen damit zusammenbekamen indem sie einfach bereits zugängliche Doktorarbeiten einfach von einer fremden in ihre Landessprache übersetzten (unsere Dozentin erwähnte da einen der von Schwedischen ins Russische übersetze)... mit dem Internet wirds nur eben einfacher derartiges aufzuspüren.

Es ist einfach eine Frechheit die Arbeit anderer für seine eigene auszugeben. Ist ja okay sich eine Idee von anderen Arbeiten zu holen was Struktur und Argumentationsstil betrifft... nur arbeiten sollte man selbst und dabei ist es schnurz ob es ein Herr von und zu Haste-nicht-gesehen macht oder ein popeliger XY Mustermann.

0
Geschrieben am
SchnippSchnapp
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Bellerophon

ja, von wegen. ich erinner mich noch gut an einen ehemaligen mitbewohner, der bei seiner physik-dissertation die 'versuchsergebnisse' so zurecht frisiert hat, dass es auch in seine schlussfolgerungen passte. selbst wenn das mal auffliegt, kann man wohl keine -absichtliche- fälschung nachweisen. möchte nicht wissen wieviel naturwissenschaftliche arbeiten eigentlich auf schmu bei den messergebnissen beruhen.

0
Geschrieben am
Klopfer
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Leo: Na ja, du könntest auch versuchen, meine Paypal-Adresse zu raten. Aber es dürfte dann doch besser sein, wenn ich sie dir dann per Mail schicke.

0
Geschrieben am
Praeriebaer
Kommentar melden Link zum Kommentar



@Bellerophon
hier ist was über nen betrügenden Physiker

http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Hendrik_Sch%C3%B6n

0
Geschrieben am
Quax
Kommentar melden Link zum Kommentar

Zum Thema Guttenberg... Natürlich ist es inakzeptabel, einfach fremde Sachen zu kopieren und für seine eigenen auszugeben, gerade bei solch (persönlich) wichtigen Schriften. Insbesondere die Einleitung, die ja wohl eins-zu-eins einem FAZ-Artikel gleicht, ist schon seltsam. Bei anderen Teilen wiederum könnte ich mir durchaus vorstellen, dass er das wirklich vergessen/verschlampt hat. Nunja, das muss geprüft werden, und, falls nötig, die üblichen Konsequenzen gezogen werden - Auswirkungen auf die Politik sollte das aber nicht haben, es betrifft sein momentanes Handeln ja in keiner Weise. Und was die Glaubwürdigkeit anbelangt, ist es einfach Sache des Wählers, bei der nächsten Wahl oder ähnlichen Umfragen (Politbarometer etc.) das zu beurteilen.
Was ich aber wirklich ziemlich merkwürdig finde, ist, dass das jetzt auf einmal entdeckt wird. Hallo, die Arbeit wurde vor zwei Jahren abgegeben, korrigiert, sicher nicht nur von einem Professor, ders halt nicht so genau genommen hat; und anschließend mit "summa cum laude" bewertet, ohne dass das einem Einzigen aufgefallen ist? Und jetzt auf einmal, wo Guttenbergs Image wg. der Vorfälle in der Bundeswehr schon etwas angekratzt ist, trauen sich die Meckerer und Besserwisser an die Öffentlichkeit und wollen ihn bloß-/kaltstellen?! Wie David schon geschrieben hat, das hilft keinem und wird, solange man nicht selber betroffen ist, doch nur vom Neid/Missgunst angetrieben.

Ansonsten, Klopfer, congrats zu den ausverkauften "Böses Hasi!"-Büchern! Ich spiele noch mit dem Gedanken, mir die neuen zuzulegen - wie schnell muss ich mich da entscheiden, also wieviel hast du davon denn noch vorrätig?

0
Geschrieben am
Klopfer
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Quax: Nun ja, so speziell finde ich die Zeitspanne nicht, es ist gar nicht ungewöhnlich, dass sich Professoren mal ein paar wissenschaftliche Arbeiten und Aufsätze vornehmen, die einige Jahre alt sind, und sie kritisieren. Ich hab sowohl in meinem Studium als auch für "Sexpanzer und Babytod" eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Aufsätzen gelesen, die andere wissenschaftliche Arbeiten in der Luft zerreißen, welche 1, 2 oder gar 5 bis 20 Jahre alt waren.

Ich hab von den beiden neuen Büchern noch jeweils über 40 Stück, davon je über 30 unbestellt. Wenn der Bestelltrend so weiter läuft, sollten Anfang März noch Exemplare da sein.

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

Also die Zeitspanne ist nicht annormal:

2007 abgegeben. 2008 Doktortitel verliehen. 2009 bemerkte der besagte Professor, dass die Doktorarbeit irgendwie abgekupfert wird. 2010 Analyse und Rezension schreiben. Anfang 2011 Veröffentlichung. Wenn man dran denkt dass manche wissenschaftlichen Arbeiten 2-3 Jahre brauchen, ehe eine Fachzeitschrift sie publiziert, ist es eine normale Zeitspanne.

Zum Diskurs Geistes/Naturwissenschaft: Es kommt immer darauf an, was genau dein Forschungsfeld ist. Du kannst in der Geisteswissenschaft eine Umfrage unter 1000 Facebooknutzern aus Ägypten machen, was sie so da mit FB machen und daraus dann die Hypothese begründen oder widerlegen (je nach Umfrageergebnissen), ob FB einen Ausschlag gab beim Sturz von Mubarak, es quasi wissenschaftlich erhärten, und genauso kannst du in Mathematik über die Entwicklung der Horizontberechnung schreiben und dazu hunderte Zitate bekannter Mathematiker nehmen.

Legitim ist es und gerade in Jura sind viele Zitate normal, jeder Paragraph der aufgeführt wird ist ein Zitat und gerade eine Arbeit über Verfassungsgesetzgebung beinhaltet sehr viele Zitate aus Paragraphen, Kommentaren, Analysen zu den Gesetzen. Wichtig ist die Aussagen der Gesetze, Kommentare und Analysen in einen eigenen Kontext, eine eigene These zu stellen und diese auszuarbeiten. Dass also 1200 Fußnoten in einer juristischen Arbeit entstehen, ist nicht verwunderlich. Ein Studienkollege meinte mal zu mir, dass er rund 10 Zitate je Seite in seiner Diplomarbeit aufgeführt hat. In einer Gesellschaftswissenschaft führst du vielleicht 2-3 Zitate je Seite auf, wenn überhaupt, da es meist um die Gegenüberstellung von unterschiedlichen Ansichten von Wissenschaftlern geht, die es zu hinterfragen und in den Gesamtkontext zu bringen gilt, in einer Juristischen Dissertation musst du deine Ansichten mit den Paragraphen usw. begründen.

Experimentell Erkenntnisse kann man auch in jeder Wissenschaftssparte bekommen, das ist kein Privileg der Naturwissenschaft, es ist nur häufiger der Fall in den NaWis. Das senkt natürlich den Anteil der Fremdzitate, wobei wahrscheinlich der einleitende Theorieteil von Zitaten wimmeln wird, während im Experimentalteil der Arbeit eher die Analyse der Forschungsergebnisse Vorrang haben dürfte.

@Scientist: Die geistige Leistung ist es zumindest einen kleinen Wissenszuwachs zu erhalten. Eine Dissertation MUSS eine These haben, die man noch näher klären möchte, ansonsten ist sie wertlos, anders als Bachelor- oder Magisterarbeiten, bei denen es auch reine Literaturarbeiten sein dürfen. Auch in der Jura gibt es immer wieder Forschungsbedarf, z.b. wenn neue Urteile von Gerichten in Beziehung gesetzt werden sollen zu älteren Rechtsprechungen.

Dreist ist übrigens dass tw. wirklich aus online verfügbaren Dokumenten zitiert wurde. Ist die Software von Bayreuth, die Arbeiten prüft, so schlecht dass sie keinen Zugriff zum Archiv der FAZ oder der NZZ hat?

0
Geschrieben am
Praeriebaer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Es ist absolut undenkbar, dass wenn diese Arbeit geprüft wurde, dieser Prüfer es in bestem Wissen und Gewissen im Rahmen seiner Möglichkeiten gemacht hat. Entweder sie wurde garnicht auf Plagiat geprüft, oder die Prüfer sitzen mit drin im Boot.

Im Jahre 2011 sollten wir Karl nun eigtl. dankbar sein, dass er die Lücken von 2007 aufgedeckt hat.

0
Geschrieben am
Olli
Kommentar melden Link zum Kommentar

@ Praeriebaer

Ob Gutenberg da das kleienre übel ist?

Da gibt es dann bestimmt bald ein Gesetz das jeder über 14 in den Knast kommt wenn er ne 13 Jährige auch nur anschaut.

0
Geschrieben am
Praeriebaer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Es kommt drauf an, um was es geht.

Wenns um Deutschland im internationalen Wettbewerb geht ist Gutti alles andere als übel. Zudem ist er als Bayer traditionell a Saubub. Der wird Jugendschutzgesetze nicht unnötig verschärfen dafür waren bisher eh oft Frauen verantwotlich.

Der Mann hat seinen guten Ruf nicht umsonst. zurzeit gibts auf Bundesebene keinen besseren in den großen Parteien.

Zudem ist er jung genug um zu wissen was das Internet ist...

0
Geschrieben am
Xeledon
Kommentar melden Link zum Kommentar

@Praeriebaer:
Deine Fanboy-Attitüde sei dir gegönnt, ich persönlich finde sie aber irgendwie ziemlich widerlich. Leider bleibst du uns hier ja irgendwelche echten Argumente schuldig, deswegen stänkere ich mal einfach auf demselben Niveau zurück:

Guttenberg ist genauso ein übler Parteisoldat und Erfüllungsgehilfe ohne eigene Meinung wie die meisten Politiker, der für Deutschland im internationalen Wettbewerb etwa genauso viel geleistet hat wie ich. Als Bayer ist er nicht mal ein richtiger Deutscher, sondern auch nur ein Nordwest-Österreicher (ok, das war jetzt ein bisserl zu gemein, denn auch unsere alpenländischen Nachbarn wollen die Bayern nicht haben). Er wird sich für die Verschärfung von Jugendschmutzgesetzen einsetzen und dafür ist seine mediengeile Frau verantwortlich, mit der er ja auch ganz gerne mal nach Afghanistan in den Krieg zieht (und wenn man mal gemeinsam im Schmutz der Schützengräben gelegen und dem Feind von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden hat, dann hört man auch aufeinander).

Der Mann hat seinen guten Ruf völlig umsonst, denn er ist ein Schleimer, der nur gut darin ist, sich aus jeglicher Verantwortung zu stehlen, weswegen alle bisherigen Skandälchen an seiner blütenweißen Teflon-Weste abgeperlt sind und wahrscheinlich auch dieser ihn nicht von seinem merkwürdigen Heiligen-Podest runterholen wird. Zurzeit gibt es wesentlich bessere Politiker in allen Parteien, auch wenn das Gesamtniveau ohnehin nicht sonderlich hoch liegt.

Außerdem hat er es nur durch viel Arschkriecherei und die guten Connections, die er durch seine Herkunft eben geerbt hat, geschafft, in so jungen Jahren in ein so hohes Amt zu kommen. Dass er weiß, was das Internet ist, mag zwar sein, damit umgehen kann er aber offensichtlich nicht, wie die stümperhaft zusammengeklaute Dissertation beweist - und mit vierzig Jahren ist er auch bereits deutlich zu alt, als dass er den Umgang mit diesem Medium bereits in jungen Jahren von der Pike auf gelernt haben könnte, so dass zu befürchten steht, dass er etwa genauso viel Ahnung vom Internet hat wie seine noch einmal fünf Jahre jüngere Frau...



Hachja, tut das gut, am frühen Morgen mal ein wenig Gift und Galle zu speien, da fühlt man sich richtig erfrischt. Ich hoffe, außer dem Herrn Karl-Theodor Wilhelm Xerox von und zu Guttenberg nimmt das jetzt niemand persönlich oder verwechselt es gar mit einem sachlichen und konstruktiven Beitrag... ;o)

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich frage mich ganz ehrlich seitdem es Guttenberg auf der politischen Bühne gibt, wieso er diesen guten Ruf hat... Guttenberg ist genau DER Typ Anwalt, der dich noch mit einem Lächeln im Gesicht abmahnen würde für irgendnen Scheiss. Die bösen Abzockanwälte sind keine alten Säcke, die mal eben ein wenig Geld nebenher verdienen. Das sind junge "moderne" Menschen, die genau wissen, wie sie die Leute verarschen können.

Mich wundert eh dass er Jura studiert hat wink.gif Er kommt eher wie ein BWLer rüber... wobei ok, BWL hat in Adligenkreisen kein gutes Ansehen, das ist sicher der Grund.

und jepp, was Jugendschutz angeht, hat der keine Ahnung. Seine Frau macht ja so auf Kinderschutz und so... und lässt zuhause ihre Kinder alleine Chatten. Im Alter von 6 und 9 Jahren! Die würden sofort jede Kampagne mitmachen, um mal eben irgendwas "für die Kinder" zu tun. Notfalls jegliches Bild von echten oder gezeichneten Jugendlichen verbieten, man weiss ja nie... so'n Klamottenkatalog soll angeblich für manche anregender sein als irgendwelche Pornoseiten.

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

Eine Frage zur Überschrift: Heißt es nicht "doktert"? also ich kenn das Wort von Herumdoktern wink.gif

0
Geschrieben am
Praeriebaer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Es perlt alles an ihm ab, weil er bisher die Verantwortung übernommen hat. Das funzt echt super hab das auch schon desöfteren so gemacht.

Wer sich schon wochenlang Bundestag live auf Phoenix angeschaut hat, wird sich hier ganz klein machen, wenns darum geht nen beseren als Gutti zu finden um die Führung zu übernehmen.

Der Mann ist ebenso wichtig für die Hebung des Niveaus der verkommenen Polittiktalkshows sowie für das Ansehen der Bundesrep.

Wer mit Verstand nimmt Angie schon ernst?

Köhler habt ihr ja schon rausgeekelt, ihr Vollidioten!

0
Geschrieben am
Xeledon
Kommentar melden Link zum Kommentar

@SaschaP: Im Grunde ist das Wort "doktorn" oder "doktern" ja auch nur eine umgangssprachliche Verballhornung des Arzt-Berufs als Verb. Ich würde mal vermuten, dass du weder die eine noch die andere Schreibweise im Duden finden würdest, insofern kann man das vermutlich auch schreiben, wie man will. Für mein persönliches Sprachempfinden sehen beide Varianten im Grunde einfach unglaublich "falsch" aus. ;o)

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

Eher des Doktor-Titels wink.gif Nicht jeder Doktor ist Arzt, nicht jeder Arzt Doktor (es gibt auch Professoren biggrin.gif)

@Praeriebaer: Wer mit Verstand nimmt irgendeinen Minister ernst. Minister sind die Manager ihrer Büroangestellten. Minister sagen öffentlich, was die Ministerien im internen planen. Oder auch mal nicht. Hohe Politiker sind sicher vieles, aber sicher nicht verantwortungsbewusst. WO hat Guttenberg denn Verantwortung übernommen? Für Kundus musste er es noch nicht, aber wie war das mit den Gorch-Fock-Geschichten, den Problemen in der BW usw. Nö, da wurde dann mal der General oder Kommandant des Schiffes abgesetzt.

Und Guttenberg wird sicher nicht mal persönlich die Konsequenzen ziehen wollen, wenn er wirklich seinen Doktortitel verliert. Hallo? Er ist JURIST. Die haben nicht nur eine wissenschaftliche Ehre, sondern auch noch eine als Juristen. Wenn er sich des Titel-Erschleichens (und das wäre es dann) schuldig macht fliegt hochkant aus der Anwaltskammer raus. Und das zurecht. Gerade von Juristen, die für unser Rechtssysem stehen, erwartet man dass sie sich ihren Status ehrlich erarbeitet haben. Natürlich gibts einige Schwarze Schafe unter denen. Aber wer erwischt wird, gehört aus dem Anwaltsverbund geworfen. und wer Politiker ist, für den ist sowas noch wichtiger, denn mit dem Verlust seines Doktortitels verliert Guttenberg auch seine Glaubwürdigkeit. Wer glaubt denn einem Minister, der nicht mal seine Doktorarbeit ordentlich geschrieben hat?

0
Geschrieben am
Olli
Kommentar melden Link zum Kommentar

Gutenberg und Verantwortung? Wo denn? Bei der Doktorarbeit? Bei der Ausrüstung der Soldaten*? Das er gelogen hat mit seine wirtschaftlichen Erfahrung?

*nur zur Erinnerung er hat da die Verantwortung und das die Soldaten schlecht ausgerüstet sind (egal ob man den Krieg jetzt befürwortet oder nicht) ist schon länger bekannt und was tut er? Er quatscht. Über Dinge die längst bekannt sind und stellt Forderungen die in seinen Bereich fallen.

Was passiert als nächstes der Chef von Lidl fordert man müsste seine Mitarbeiter besser bezahlen?

0
Geschrieben am
Praeriebaer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich hatte zumindest mal einen Chef, der sich dafür eingesetzt hat, dass wir besser bezahlt werden. Tarifverträge machens möglich...(wurden wir dann auch)

Guttenberg braucht eine Zustimmung im Volk für einen möglichst hohen Etat, daher muss er die Dinge die er angehen will zumindest lauthals erwähnen.

Ich finde auch das meiste was er tut unkorrekt, aber ausnahmsweise liefert mal einer die richtigen Ergebnisse: Abschaffung der Wehrpflicht, kleinere aber dafür effektivere Truppen, konkrete Ausstiegspläne. Und die Wirtschaftskrise war vor allem eine psychologische Hürde, wofür es einen Steinbrück und zu Guttenberg gebraucht hat, damit die Amis überhaupt mal was tun.

Dass er immer wieder nach Afghanistan fährt bedeutet vor allem Stress für die dortigen Truppen, aber dass seine Frau dorthin fuhr, auf eigene Rechnung und den Jungs frohe Weihnachten gewünscht hat fand ich unterm Strich gut.

Ich könnte selbst die dortige Talkshow noch als positiv sehen unter dem Gesichtspunkt, dass so mancher Soldat für diesen Einsatz zumindest mal ins Fernsehn kam.

Früher wurden Helden gefeiert, oder getötet. Heute zieht man sie in der Presse durch den Dreck und das Volk darf draufspucken

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

*lol*

"Ausstieg aus der Wehrpflicht" - Ähm, nein, selbst da druckst er rum und bezeichnet es aus "Aussetzung", weil er gegen seine eigene Partei nicht ankommen würde mit einem Ausstieg.

"Wirtschaftskrise" - was hat Guttenberg denn getan? Er war doch der der Opel keine Zuschüsse geben wollte, was zwar richtig war im Sinne von "GM schafft das allein", aber damals das falsche Signal war. Das hätte Opel womöglich echt wegfegen können.

"Afghanistan" - Diese Werbetour mit Frau und Kerner war nun wirklich kein Glanzstück, sorry, aber den schmierigen Boulevardfritzen mitzunehmen... billiger gehts ja nicht. Man muss nicht im Fernsehen sein, ka wie du auf die Idee kommst, aber für die meisten Menschen ist nicht im Fernsehen sein wahrscheinlich sogar besser, da das Fernsehen bzw. die Redakteure sie nur vorführen würden.

"Helden" - Guttenberg ist kein Held, er ist ein Aristokrat mit CSU-Parteibuch, der deshalb in sein Amt kam, weil die CSU alle anderen Kandidaten für Berlin bereits verbrannt hatte (und für einen CSU-ler ist Berlin sowas wie die EU für CDU-Politiker.) Wen hätten sie sonst schicken sollen? Die anderen hätten alle ein eher peinliches Bild abgeliefert, er war aalglatt, was zwar auch nicht wirklich schön ist, aber da konnte keiner Tomaten drauf werfen.

Nenene, sorry, aber sogar Strauß war ein besserer Minister, von solchen Größen wie Schmidt, Genscher, Trittin usw. will ich gar nicht erst reden. Die hatten nämlich alle noch etwas, was Guttenberg nicht hat: einen eigenständigen Charakter und nicht dieses weichgespülte profillose formlose Beraterlächeln vom Guttenberg. Der ist höchstens Traum von manchen Medienleuten, die Glamour brauchen, und Beratern, da man mit dem alles verkaufen kann, egal ob Kundus, Kampf gegen Kindesmißbrauch oder Zahnseide.

0
Geschrieben am
Praeriebaer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Opel wird schon das zeitliche segnen, wenn sie soweit sind.

Aussetzung des Wehrdienstes=Ergebnis ist das Selbe, aber in viel kürzerer Zeit.

Guttenberg wird in jedem Fall durch jemand schlimmeren ersetzt werden, falls man ihn absägen sollte.

Was du an Trittin toll fandest fällt mir aber auch überhaupt nicht ein...
Nen 2. Genscher wirds erst dann je wieder geben, wenn dieser Job attraktiver wird. Wie willst das machen, wenn alle Akteure immer unbelibter werden?

0
Geschrieben am
Xeledon
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich weiß ja, dass Klopfer uns heute die rosarote Brille geradezu aufdrängt, aber wirkliche Argumente für deine Guttenberg-Begeisterung lässt du nach wie vor vermissen. Ich stimme zwar auch meinem Chef prinzipiell zu, dass die Abschaffung der Wehrpflicht tatsächlich eine gute und sinnvolle Aktion war, aber selbst da hat der gute Herr für-mich-nicht-mehr-Doktor nicht den Stein ins Rollen gebracht, sondern ist nur auf den fahrenden Zug aufgesprungen. Er hat damit durchaus etwas positives beschleunigt, was meiner Meinung nach binnen der nächsten zwei Jahre absehbar war, aber wenn das offenbar wirklich alles positive ist, was er geleistet hat, finde ich das nach wie vor dürftig.

Aber mal ganz davon ab: Dass wir in ganz Deutschland niemand besseren finden als diesen arroganten Adels-Schnösel, will ich dir nicht glauben, so schlimm steht es um Deutschland dann doch nicht. Und selbst wenn, ist das nicht im geringsten ein Grund, ihn in Schutz zu nehmen. Dass er bei seiner Dissertation nicht nur geschlampf, sondern defintiv auf übelste Weise betrogen hat, kann jeder sehen, der ein paar der kopierten Passagen mal betrachtet. Ich empfehle die ersten beiden Sätze der Einleitung, eigentlich reichen die schon vollkommen aus, um zu einem eindeutigen Urteil über die "Qualität" der Arbeit und ihr nicht rechtmäßiges Zustandekommen zu kommen. Und dann hier ganz naiv zu behaupten "der darf das, weil der ist ja ein Guter" ist nicht nur Verhöhnung eines jeglichen ehrlich arbeitenden Doktoranden, sondern auch mit den Grundprinzipien eines Rechtsstaates nicht vereinbar.

Nachdem ich heute mittag sein feiges 2-Minuten-Statement gesehen habe, mit dem er seiner Arroganz und Überheblichkeit auf widerlichste Weise Nachdruck verliehen hat, bin ich endgültig davon überzeugt, dass er in einem solchen Amt nicht mehr tragbar ist. Ich glaube allerdings nach wie vor, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich wieder von ihm einlullen lässt (immerhin schien es ja bis vor kurzem noch eine große Mehrheit zu geben, die ihn ohne zögern zum Kaiser wählen würde und noch immer gibt es genügend Leute, die sich weigern zu kapieren, was er da bei seiner Dissertation wirklich gemacht hat und wie das moralisch einzuordnen ist), selbst wenn er in der Uni Bayreuth nicht genug Beziehungen spielen lassen kann, um seinen Doktor wider alle guten Sitten behalten zu können, so dass er unter dem Strich mit einem dicken Kratzer im Lack weiterhin den elitären Glanz des Adels in unsere Bundespolitik tragen darf... *Augenroll*

0
Geschrieben am
Praeriebaer
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ich bin nicht begeistert, nur so realistisch, dass ich weiß, es gibt momentan keinen greifbar besseren.
Man sollte ihn als Held feiern, damit wir in unserem Ländchen auf Ebene der Politik überhaupt noch Helden haben. Der letzte "Große" war Helmut Schmidt!

Entweder wir sorgen ganz schnell für Klopfers Weltherrschaft, oder die jüngere Generation kennt nur noch Staatsführer, die sich allesamt an die Ölindustrie etc. verkauft haben.

Und dann die Weiber erst im Bundestag...

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

http://www.tagesschau.de/inland/interviewstefanweber100.html

Hier mal ein Interview mit unserem Salzburger Plagiatsjäger. Der hat schon zwei Doktoranten der Kommunikationswissenschaft enttiteln lassen, weil sie Seitenweise aus seinem Buch abgekupfert haben.

Copy-Paste aus dem internet ist übrigens gleich aus zwei Gründen dumm: 1. weil es geistiger Diebstahl ist und das auf die einfachste Weise, einfach Strg+C Strg+V, da sind 2 Min Denkleistung hinter, nämlich Begriff in Google eintippen und erstbestes nehmen, 2. weil man aus dem Internet wenn möglich nicht zitiert! Weil die Quellen im Inet noch schlechter prüfbar sind als solche aus Büchern. Sowas machen also nur Anfänger, keine guten Doktoranten!

Und Praeriebaer: Wenn ein Produkt schlecht ist, ewig kaputtgeht und nicht das macht was es verspricht, dann bleibt es schlecht, auch wenn alle anderen Produkte nicht besser sind. Genauso bei Guttenberg: Selbst wenn er der beste Politiker der Bundesregierung wäre (was keine Schwierigkeit wäre, aber ich auch nicht glaube, da haben Politiker wie Schäuble auf ihre Weise glatt noch mehr drauf (auch wenn das was sie machen nicht gut ist)), dann doch nur weil die ganze Bundesregierung ein Scherz ist. Ergo er ist und bleibt mies.

0
Geschrieben am
Olli
Kommentar melden Link zum Kommentar

Guttenberg ein Held?

Bitte was? Wenn der ein Held ist was bin ich dann?

Helfe grade bei der Spendenaktion für ne Jugendeinrichtung und hab mich schon öfters mit dem "Abschaum" der Gesellschaft unterhalten und sie wieder aufgebaut.

Bin ich deswegen auch ein Held? Nein natürlich nicht. ABer ich weiß wer sich als Held feiern lassen wird. Und zwar Politiker meiner Stadt die ja so viel für die Jugend tun.

0
Geschrieben am
Basti
Kommentar melden Link zum Kommentar

Kennt einer schon das Buch vom Großvater vom Karl-Theodor?

http://www.amazon.de/Fu%C3%9Fnoten-Karl-Theodor-Freiherr-Guttenberg/dp/B001G66W2M

Ist das Zufall? :-D

0
Geschrieben am
Praeriebaer
Kommentar melden Link zum Kommentar

mittlerweile dürfte sich das mit dem gutem Ruf wohl sowieso gegessen haben. Machen wir uns lieber an die Arbeit und hypen jemand anderen in den Bundestagwink.gif

0
Geschrieben am
Bellerophon
Kommentar melden Link zum Kommentar

@SchnippSchnapp & Praeriebaer

Ich habe deutlich formuliert, dass richtige Wissenschaftler* seltener abschreiben als die Geistes"wissenschaftler", nicht dass es keinen Einzigen gibt, der irgendwie Scheiße baut.

Es gibt in der richtigen Wissenschaft* natürlich auch Leute, die ihre Titel nicht verdient haben, das liegt ganz einfach daran, dass es sich um Menschen handelt, aber jemand, der seine Ergebnisse an seine Theorie anpasst zeigt damit immernoch mehr geistige Leistung als ein Plagiator.

Dann gibt es bei uns richtigen Wissenschaftlern* auch Praktiken, die ich nicht ganz ethisch finde, aber dennoch genutzt werden, um die Publikationszahl hochzutreiben. Da wird auch oft praktisch der gleiche Versuch drei mal publiziert (in meinem Fachgebiet wäre das dann z.B. "Die Wirkung des Molybdängehalts des Bodens auf den Ertrag von Weizen", "Die Wirkung des Molybdängehalts des Bodens auf den Ertrag von Gerste" und "Die Wirkung des Molybdängehalts des Bodens auf den Ertrag von Roggen"wink.gif.

* Unter richtigen Wissenschaftlern verstehe ich Leute, die durch reproduzierbare Versuche oder Messungen mit tauglichen Verfahren, Wissen erwerben.

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

Sorry, aber ich bin als Kommunikationswissenschaftler auch ein richtiger Wissenschaftler, oder glaubst du, wir Gesellschaftswissenschaftler kennen keine Methoden reproduzierbare Ergebnisse zu erzeugen und dass wir keine tauglichen Verfahren zur Messung von z.b. Verhaltensmustern haben?

ebenso ist Klopfer auch ein richtiger Wissenschaftler, obwohl er Germanist ist. Seine Primärquelle sind Texte, die er analysiert und daran dann seine Theorien prüft. Die Theorie heißt dann halt nicht: "Wenn ich ein Eis in warmes Wasser werfe, schmilzt es", sondern "Der Autor möchte ... aufzeigen und benutzt dafür die und die Methoden und erzeugt die und die Wirkung."

Auch in der Jura gibt es richtige Wissenschaft, da werden Gesetze analysiert und ihre Wirkungen (und möglichen Wirkungen) aufgezeigt und welchen Einfluss welches Gesetz auf andere Gesetze hat. Sogar die Theologie kann wissenschaftlich sein, indem sie z.b. die Entstehungsgeschichte von bestimmten Bibelstellen zu ergründen versucht.

Und ich hatte gedacht dieser ewige Streit, wer "richtiger" Wissenschaftler wäre hättet ihr Naturwissenschaftler mal endlich aus euren Gehirnen getilgt... als ob ihr uns Geisteswissenschaftler nicht bräuchtet, ihr könnt schön die Gehirnströme messen, aber für die Analyse braucht ihr schon Psychologen und für die Wirkungsforschung in der Gesellschaft kommt ihr dann um uns Geistis nicht herum. Und das ist doch auch gut so, ohne die Nawis hätten wir keine biologischen (also logischen) Erklärungsmuster für bestimmte Verhaltensmuster, und ohne uns Geistis hätten eure Forschungen kaum Erklärungsansätze für Makroforschungen.

0
Geschrieben am
Bellerophon
Kommentar melden Link zum Kommentar

Wenn du als Gesellschaftswissenschaftler reproduzierbare Versuche nutzt (stelle ich mir da eher schwierig vor) oder mit genormten und tauglichen Methoden zur Messung von Zuständen (analog zu einem Metereologen, der auch keine reproduzierbaren Versuche machen kann, aber vergleichbare Messungen), dann bist du auch ein richtiger Wissenschaftler (Willkommen im Club!)

Wenn jemand jedoch nicht mit den wissenschaftlichen Methoden vorgeht - was keineswegs heißt, dass er nicht sauber argumentiert - dann ist er nicht Wissenschaftler, sondern vielmehr Philosoph.

So kommt jedem von uns eine Doppelrolle zu, jedoch dem einem mehr und dem anderen weniger. Wenn ich eine Pflanze gentechnisch verändere und ich eine wissenschaftliche Arbeit darüber schreibe, werde ich mich hüten eine ethische Bewertung darin aufzunehmen; diese hat in der einfachen Beschreibung des mit dem veränderten Genotyps zusammenhängenden Phänotyps gar keine Relevanz.
Wenn man mich jedoch nach einer Bewertung zur Freisetzung eines solchen Organismus fragt, werde ich zum Philosophen, da ich aus Aussagen, die die wissenschaftliche Wahrheit darstellen, neue Schlussfolgerungen ziehe, ohne diese direkt im vollem Umfang beweisen zu können.

0
Geschrieben am
SaschaP
Kommentar melden Link zum Kommentar

Was glaubst du machen wir bei Umfragen, Bellorophon? Oder wenn einige für ihre Masterarbeit vielen Leuten Ausschnitte aus Two and a Half Man vorsetzen, und die dann dazu ihre Meinung sagen müssen.

Das kannst du dann genauso statistisch verwerten wie deine biologischen Forschungsergebnisse und du kannst diesen Versuch jederzeit mit neuen Leuten nachstellen (wird ja auch gemacht, gibt auch Kontrollgruppen in unserer empirischen Forschung), bei einer bestimmten Anzahl von Versuchen werden die Ergebnisse sich immer in einer signifikanten Spannweite um den Mittelwert herum anordnen.

Was du als "rein wissenschaftlich" ansiehst, ist nur die Naturwissenschaft anscheinend. Eine Interview-Arbeit, bei der ich mehrere Leute (entweder mehrere Experten oder auch viele normale Bürger) zu einem Thema interviewe und die erzählen mir dann ihre Eindrücke, Stories usw. zu dem Thema, ist auch Wissenschaft. Wie willst du mit deinen boiologischen Messmethoden die persönlichen Eindrücke von Menschen herausfinden und daraus Theorien entwickeln? Wie willst du das Verhalten von Massen ergründen, wenn nicht durch eine große Umfrage unter 10.000 Menschen? Alle deine naturwissenschaftlichen Möglichkeiten reichen dafür NICHT aus.

Deswegen komm mal runter von dem hohen Ross, dass nur die Naturwissenschaften eine echte Wissenschaft wäre. Ihr seid sogar die jüngste aller Wissenschaftszweige und seid entstanden aus der Medizin und der Philosophie, die beide zu dem Zeitpunkt alles andere als naturwissenschaftlich waren.

0
Geschrieben am
Bellerophon
Kommentar melden Link zum Kommentar

Setz dich hin, nimm dir 'nen Keks und atme tief durch.

Jetzt lies noch mal genau, was ich als letztes geschrieben habe.

Vielleicht hast du da irgendwo Ironie erkannt, wo keine ist, also nochmal:

Eine Umfrage mit einer großen Zahl an Teilnehmern, Experimente mit Kontrollgruppe und ähnliches sind ganz deutlich wissenschaftliche Methoden. Reproduzierbarkeit mag im Umgang mit Menschen nicht voll gegeben sein, aber diese Probleme haben wir doch fast alle.
Ich sehe von der Methodik keinen großen Unterschied dazwischen 1.000 Menschen zu befragen oder 1.000 Pflanzen zu bonitieren.

Unwissenschaftlich wird es (zwangsläufig) immer mehr, je mehr man diese Messergebnisse interpretiert.

Das bringt uns wieder zum eigentlichen Thema: Rechtslehre hat keine messbare Grundlage. Es geht ausschließlich um Ethik und Doktrinen. Daher ist speziell die Rechtslehre für mich keine Wissenschaft, direkt neben einem Großteil der Philosophie.

0
Geschrieben am
Suba
Kommentar melden Link zum Kommentar

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=330532507757#ht_1313wt_1139

0
Geschrieben am


Freiwillige Angabe

Smilies + Codes

Hinweis: Es muss Javascript im Browser aktiviert sein, um nicht vom Spamfilter zensiert zu werden.